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DIE ZEIT/Feuilleton, Nr.42, 11.Oktober 1974, S.17-18

Titel: »Der große Streit um die Intelligenz (I) ‒ Psychologie als Politikum: Ein Amerikaner erschüttert eine verbreitete Hoffnung«

© 1974 DIE ZEIT und Dieter E. Zimmer

  

Die IQ-Kontroverse, 1974

Von Dieter E. Zimmer

 

Literaturhinweise

Die beste populäre Einführung in die IQ-Messung und ihre Problematik ist immer noch das Taschenbuch Der Intelligenzkult von Carl L. Liungmann (1969, deutsche Fassung 1973), obwohl es in manchen Punkten durch die reiche Literatur der letzten fünf Jahre überholt wurde.

Der für die Intelligenz-Kontroverse grundlegende Aufsatz "How Much Can We Boost IQ and Scholastic Achievement?" erschien in der Harvard Educational Review 39/1969 und ist in Arthur Jensens Aufsatzsammlung Genetics & Education (1972) enthalten; weiter führt er das Thema in dem Band Educational Differences (1973).

Die präziseste allgemeinverständliche Zusammenfassung von Jensens Thesen erschien unter dem Titel "The Differentes Are Real" im Dezember 1973 in der Zeitschrift psychology today.

Richard Herrnstein skizzierte seine Folgerungen aus den Theorien der Genetiker in seinem Aufsatz "I.Q.", den das Magazin The Atlantic im September 1971 druckte; er baute ihn aus zu seinem Buch I.Q. in the Meritocracy (1973), das in diesem Herbst mit einem Vorwort von Thomas v. Randow unter dem Titel Chancengleichheit ‒ eine Utopie? Die IQ-bestimmte Klassengesellschaft in deutscher Sprache erscheint; es enthält unter anderem auch eine kurze Geschichte der Intelligenzmessung und eine Einführung in das wissenschaftliche Instrumentarium.

Eine marxistische Kritik an der Psychometrie und ihren Konsequenzen enthält das Buch Intelligence, Psychology and Education von Brian Simon (1971).

Noam Chomskys Angriff auf Herrnstein erschien in den Zeitschriften Ramparts, Cognition und Social Policy (Mai/Juni 1972), Herrnsteins Entgegnung 1972 in Cognition.

Eine kurze Geschichte des Intelligenzbegriffs enthält der Aufsatz "Mental Capacity and Its Critics" von Sir Cyril Burt, erschienen im Bulletin of the British Psychological Society (1968).

Eine wissenschaftstheoretische Evaluation der erb- und milieutheoretischen Forschungsprogramme von Peter Urbach erscheint diesen Herbst in zwei Teilen unter dem Titel "Progress and Degeneration in the 'IQ Debate'" im British Journal for the Philosophy of Science.

Die Sache der Erbtheoretiker verficht auf etwas eklektische, aber auch ohne Vorkenntnisse sehr gut lesbare Weise Hans Jürgen Eysenck in seinem Buch The Inequality of Man (1973).

Recht betulich und unentschieden wird der Disput von dem Erbbiologen Theodosius Dobzhansky in seinem Buch Genetic Diversity & Human Equality (1973) kommentiert.

Wer seinen IQ unbedingt selber testen möchte, tut es am besten an Hand von Hans Jürgen Eysencks Buch Intelligenztest (1972), das gerade auch als Taschenbuch erschienen ist.

 

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